Boucheron: Der französische Juwelier am Place Vendôme
Der in Paris geborene Juwelier Boucheron ist ein untypischer Akteur am Place Vendôme in der Hauptstadt. Obwohl sein Gründer Frédéric Boucheron seinen ersten Laden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Palais Royal eröffnete, wurde die Kollektion der ersten Halsketten zehn Jahre nach der Eröffnung auf der Weltausstellung mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Boucheron machte sich einen Namen und faszinierte die Öffentlichkeit stets mit immer beeindruckenderen Halsketten. Der Franzose setzte seine Entwicklung fort und sammelte Auszeichnungen bei verschiedenen Weltausstellungen. Er hatte Kunden aus der ganzen Welt, die seine Kreationen kennengelernt hatten, darunter eine 1878 verkaufte Halskette mit 159 Karat.
Ende des Jahrhunderts ließ sich Boucheron endgültig mit seiner Boutique am Place Vendôme in Paris nieder. Der Gründer nutzte dies, um sein Juweliergeschäft zu diversifizieren und expandierte international nach Moskau und New York. Die Nachfolge wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch seine Söhne und Enkel gesichert, die das Unternehmen anschließend in eine zur Zeit des Gründers noch unbekannte Richtung lenkten: das Sponsoring. So sponserte die Juwelierfirma Boucheron die Kreationen von Pierre Sterlé, der weitere Schmuckstücke für das Unternehmen herstellte.
Boucheron verlor jedoch sein Familienmonopol. In den 1990er Jahren wurde Gucci Eigentümer; heute hält das Unternehmen Kering das Kapital. Die berühmte französische Gesellschaft ist im Luxus- und Accessoirebereich tätig; es handelt sich um die zweitgrößte Gruppe weltweit hinter einem anderen Luxusakteur, LVMH. Boucheron profitierte von dieser Bekanntheit, um nach Ostasien zu expandieren. Das Unternehmen Boucheron verbündete sich mit Interparfums: eine Partnerschaft, die es ihm ermöglicht, seine Parfümerie der breiten Öffentlichkeit anzubieten.